Der Pfad der platonischen Körper
Ich steh auf einem Weg der mit Pflastersteinen ausgelegt ist. Links und Rechts befinden sich Grünstreifen mit vielen verschiedene Blumen darin. Die Sicht ist durch Nebel eingeschränkt und ich kann die Umgebung maximal 10 Schritte vor mir erkennen. Die Luft ist warm und angenehm. Es geht ein laues Lüftchen und die Vögel zwitschern fröhlich ihre Lieder. Ich spüre ein Ziehen in meiner Brust. Es zieht mich nach vorne, auf diesen Weg mit den Pflastersteinen.
Meine Füße setzten sich von allein in Bewegung. Die Sicht wird jedoch nicht besser, als ich diesem Pfad folge, sondern verändert sich dahin gehend, dass ich rund um mich keine sechs bis sieben Schritte sehen kann. Es regt sich in mit etwas Unbehagen und ich richte meinen Blick auf die Pflastersteine. Plötzlich sehe ich etwas aufblinken. Zuerst kaum wahrnehmbar. Je weiter ich voranschreite, umso klarer wird dieses Objekt, dass sich mir hier zeigt.
Es ist ein regelmäßiges Dreieck, nein es sind mehrere regelmäßige Dreiecke, die miteinander verbunden sind. Je weiter ich mich fortbewege, umso klarer wird dieser dreidimensionale Körper. Es ist ein Oktaeder. Diese beiden gegensätzlichen Pyramiden sind durch eine quadratische Grundfläche verbunden.
Als der Oktaeder vollständig ist, erhebt er sich in die Luft und zeigt sich mir von allen Seiten. Seine Form behält er bei, bis ich alle Seiten sehen und wahrnehmen konnte. Ein laues Lüftchen umspielt mich und gibt mir das Gefühl zu schweben. Die Leichtigkeit des Augenblickes dringt tief in mein Herz ein. Ich atme ein und atme aus. Ich werde getragen, beschützt und geführt. In diesem Augenblick klappt sich der Oktaeder auf und zeigt mir seine zwei zweidimensionale Form und diese wechselt von einer Raute zu einem Stern und wieder zurück. So wie die Luft sich von einer leichten Brise zu einem Sturm verändern kann, so kann auch der Oktaeder seine zweidimensionale Form ändern. Doch gibt die dreidimensionale Gestalt halt und Standhaftigkeit, egal in welcher zweidimensionalen Art sich die Luft zeigt. Die Leichtigkeit in der Standhaftigkeit zu finden, wie der Atem des Lebens, lehrt mich der Oktaeder in diesem Augenblick.
Ich nehme den Pfad unter meinen Füssen wieder wahr und sehe, dass der Oktaeder in diesen ein gepflastert ist und setzte meinen Weg fort. Mir kommt vor, als hätte sich der Nebel rund um mich etwas gelichtet. Ich sehe bereits knapp 20 Schritte rund um mich.
Mit jedem Schritt wird es wärmer. Zuerst kaum spürbar und dann immer intensiver. Ich richte meinen Blick wieder auf den gepflasterten Weg und plötzlich beginnt ein neuerliches gleichseitiges Dreieck aufzuleuchten. Zuerst nur eine Sekunde lange und so wie die Wärme zunimmt, so zeigt sich auch dieses Dreieck immer länger. Es steigt aus den Pflastersteinen auf und ich erkenne einen Tetraeder. Ein großes Dreieck in der zweidimensionalen Form und wenn sich die drei Ecken hochklappen, ergibt sich die dreidimensionale Form, der Tetraeder. Dieser zeigt sich in einem flammenden rot und strahlt Hitzewellen aus, welche sich abschwächen und wieder anziehen, bis es unerträglich heiß ist. Mein Körper reagiert mit einer Erhöhung der eigenen Energie und der eigenen Schwingung, sodass ich im Gleichklang mit dem Tetraeder schwinge. Würde er dieses nicht tun, würde ich tiefe Verletzungen von der Hitze davontragen. Der achtsame Umgang mit der Kraft des Feuers, kann eine tiefe Heilung im Menschen hervorrufen. Der Tetraeder zeigt mir, wie ich diesen achtsamen Umgang mit dieser schöpferischen Kraft in die Tat umsetzen kann, ohne mich selbst oder anderen zu schaden.
Die Sicht in die Weite erweitert sich nochmals um 20 Schritte und der Tetraeder ist auf meinem Pfad in den Steinen gut ersichtlich. Die Luft rund um mich ist auf eine normale wärme eines Frühsommertages zurück gegangen, sodass ich meinen Weg gestärkt fortsetzten kann.
Es dringt ein leises Plätschern an mein Ohr und je weiter ich vorangehe, umso lauter wird dieses plätschern. Ich sehe in der Umgebung des Pflasterweges eine kleine Quelle entspringen und daher kommt dieses leise Murmeln. Mein Blick richtet sich auf die Steine am Weg und dort blitz ein gleichseitiges Dreieck auf. Mit jedem Schritt wird auch diese Form intensiver mit Licht ausgeleuchtet und es zeigt sich mir ein Ikosaeder in seiner dreidimensionalen Form. Plötzlich klappt sich der Körper auseinander und zeigt mir in seiner zweidimensionalen Form eine auf und ab schwingende Welle. Diese Welle und das Murmeln der Quelle im Hintergrund dringen kraftvoll und tief in meine Seele ein. Es werden dadurch ungelöste Gefühle in mir an die Oberfläche transportiert, sodass ich diese mit den anderen mir bereits erschienen Körpern bearbeiten, lösen und integrieren kann. Durch die verschiedensten Aggregatszustände des Wassers ist es mir möglich die an mich gestellten Aufgaben zu lösen und neue Verbindungen herzustellen, weil die Sichtweise auf die Gefühle von verschiedenen Ebenen erfolgen kann.
Das Gefühl, das mich das Wasser umspielt, liebkost und trägt hält noch eine geraume Zeit an. Nach dem Abebben dieser intensiven Wahrnehmung mache ich mich weiter auf meinem Weg und erkenne, dass die Sicht rund um mich sich bereits so weit ausgedehnt hat, dass ich die Landschaft in einem Radius von 100 Schritten erkennen kann.
Ich beginne meinen Weg unter den Füssen genauer zu betrachten und sehe, dass ich auf quadratischen Pflastersteinen gehe und wie ich dieses Wahrnehme beginnt auch schon der erste aufzublitzen. Mit jedem Schritt wird dieses Aufleuchten mehr und intensiver, bis ich an einem Kreuz am Wegesrand stehen bleibe. Dort gibt sich mir ein Hexaeder zu erkennen. Dieser schwebt vor dem Kreuz in der Luft. Diese dreidimensionale Form ist ein Würfel und eine stabile Form in der Materie. In seiner zweidimensionalen Form ist er ein Kreuz und spiegelt sich somit in dem Kreuz, welches am Wegesrand steht. Durch den Hexaeder wird mir bewusst, dass meine Gedanken zur Materie werden und diese zur Vollkommenheit führen. Alle anderen platonischen Körper können in diesem symmetrisch eingepasst werden und sind in diesem enthalten und ergeben so Metatrons Würfel. Der Hexaeder ist somit sehr mit Mutter Erde verbunden, kann Energien speichern und somit auf einen Punkt konzentrieren, daher werden meine Gedanken zu Materie.
Mit dieser Erkenntnis erweitert sich mein Blickfeld nochmals und gibt mir bereits einen schwachen Blick auf den Horizont frei. Ich gehe meinen Weg weiter und bin in freudiger Erwartung, welche Form sich mir noch zeigen mag.
Nach einer kleinen Rast und einer kleinen Stärkung setzte ich meinen Weg fort und es dauert nicht lange, als die nächste Form aufblitzt. Es zeigt sich ein Fünfeck und am Wegesrand beginnt eine Allee aus Apfelbäumen, welche gerade in der Blüte stehen. Eine Apfelblüte hat fünf Blätter und ist somit dem Fünfeck gleich. Der Duft der Blüten umhüllt mich und im Himmel zeigt sich mir ein Dodekaeder, seine dreidimensionale Form. In der zweidimensionalen Form zweigen sich zwei Venusblumen.
Dieser Körper strahlt eine Reinheit, eine Schönheit und eine Vollkommenheit aus, welche auch in der Natur und in mir selbst zu finden ist. Ich spüre in mir, dass sich hinter meinem physischen Herzen ein Licht bemerkbar macht. Es ist die fünfte Herzkammer, welche das göttliche Atom ins ich trägt und mit allem verbunden ist. Durch diese fünfte Herzkammer ist meine Anbindung an das Göttliche vorhanden, so wie mein Körper hier in der Materie mit Mutter Erde verbunden ist. Die Liebe und das Licht, welches durch mich fließt, ist das reine Ich bin. Mit diesem Gefühl der Vollkommenheit, fällt es mir leicht das Vertrauen in mein Leben zu haben und aufrecht zu erhalten.
Die Sicht zum Horizont ist noch etwas verschleiert und ich gehe auf dem Pflasterweg weiter Richtung Horizont.
Je weiter mein Weg voranschreitet um so leerer wird mein Kopf und in dieser Leere zeigt sich eine Kugel. Diese Kugel ist die Mutter aller Dinge. Sie hat keinen Anfang und kein Ende. Sie ist einfach. In dieser Kugel vereinen sich alle platonischen Körper, denn der Kreis steht symbolisch für unendlichen Möglichkeiten der Schöpfung.
Somit zeigt sich mir auch Metatrons Würfel, welcher alle platonischen Körper in sich vereint. Die Energie von Metatrons Würfel erinnert uns Menschen daran, dass es ein Gleichgewicht aller Dinge gibt. Ebenso, dass wir als Menschen eine Mitschöpfer- und Gestaltungskraft haben, hier auf Erden. Durch die Übernahme der Verantwortung für uns Selbst, erleben wir das lebendige Sein durch Liebe, Worte und Taten.
Mit der Auseinandersetzung mit den platonischen Körpern können wir als Menschen mehr SELBSTbewusstsein, SELBSTwert, SELBSTerkenntnis, SELBSTermächtigung, SELBSTverantwortung und SELBSTliebe erlangen. Die ewige Flamme des inneren SELBST führt uns zu unserem reinen Bewusstsein.
Plötzlich hebt sich der Schleier bis zum Horizont und die Sicht wird klar und rein. Der Weg des reinen Bewusstseins ist beschützt, behütet und geführt. Ich, wir gehen diesen Weg nicht allein, auch wenn es sich so anfühlen mag. Vertrauen in die eigene höhere Führung und in die Zeichen, die wir erhalten, ermöglichen es uns in das reine Bewusstsein zu kommen.
Blessings
Monja
geschrieben im Juni 2023